SaBinien

ist das Land, in dem ich mich so sehr Zuhause fühle und von dem ich erzählen möchte. Eine kleine Auswahl von Bildern zeige ich hier:

Viele Menschen nennen es SARDINIEN….es ist ein Land, eine Insel in dem meine Seele ankommt, in dem ich sehr glückliche Zeiten verbracht habe und mich immer wieder hin sehne… SaBinien könnte sich wohl durchaus überall im Mittelmeerraum befinden – eben dort, wo SaBine sich wohl fühlt und glücklich ist! Dieses mediterrane Fleckchen Erde besitzt alles was mein Herz begehrt: Traumstrände, überall frei zugänglich: leuchtend in allen Farben, von schneeweiß, über goldgelb, zartem rosa, ziegelrot bis dunkel fast zum schwarz. Die Farben des Wassers sind nicht einfach zu beschreiben: von himmelblau, über türkisgrün, bis zum tiefblau: dabei aber immer kristallklar!

Schnorcheln ist auf Sardinien faszinierend schön, sich einfach treiben zu lassen – inmitten von friedlichen Schwarmfischen – den rollenden Wellen von unten zuzuschauen! Noch im zarten Alter von Mitte fünfzig ermöglichte mir ein junger Schwimmmeister meine jahrzehntelange Angst „unter Wasser“ zu besiegen! Jetzt überlasse ich mich glücklich den Wellen, bestaune bunte Fische und bin immer noch dankbar! Die Sonne spiegelt Lichtreflexe auf dem Meeresgrund und lässt ihn glitzern. Man kann stehenden Fußes im Wasser den Grund mit Muscheln und Fischen erkennen. Sogar mein silberner Nagellack schimmerte durch 1m 20cm Wassertiefe bis zu meinen Augen hoch – und zu dem der interessierten kleinen Fische! Eine kleine Scholle – es muss ein Mädel gewesen sein – interessiert sich außerordentlich für den PEACE-Zeichen an meinem Zehenring! Diese Ruhe und sanfte Brandung, die gemäßigten Zonen findet man in dem gesamten südlichen Bereich der Insel: stille Buchten, Sümpfe, Süßwasserseen mit Tausenden von rosafarbenen Flamingos, friedlich grabbelt das „freundliche, rosa Volk“ wie die Italiener sagen, nach Nahrung. Das war mein absoluter Traum seit Kindertagen: Flamingos in freier Natur zu betrachten! Dort ist im Herbst sehr viel Ruhe angesagt, Sonne pur, mediterranes Leben in netten kleinen Restaurants genießend. Die weiten, weißen oder goldfarbenen Strände laden zum Träumen ein, man spricht hier von den „kleinen Malediven“.

Im Nordwesten beginnen die wilden, gefährlichen und hohen Klippen – dort käme käme niemand auf die Idee, den haushohen Wellen zu trotzen! Dem ausgedehnten Höhlensystem und vor allem dem Höllenschlund der Grotte Neptuns würde niemand unbeschadet überstehen! Wild rauschend, pfeifend, brausend, tobend brechen sich die haushohen Wellen an der Steilküste. Viele Seefahrer verloren hier ihr Leben, noch immer gibt es zahlreiche Trümmer auf auf dem Grund. Des starken Seegangs zufolge konnte sich hier die Natur echte Korallen bewahren, man kann mit viel Glück auch Delphine beim Spielen oder auch Meeresschildkröten beobachten.

Ganz im hohen Norden trifft man auf karge Magie – steingewordene Gestalten – die Phantasie schlägt Purzelbäume! Die Sarden nennen dieses Gebiet: „Friedhof der Steine“, sehr passend! Da steht plötzlich ein Elefant am Rand einer Landstraße. Hexen, Musikanten, Mönche, Tiere glaubt man im nördlichen Capo Testa zu erkennen: dort wo die Welt zu Ende scheint und nur noch durch die Phantasie am Leben bleibt. Ein Land wie vor unserer Zeit, in Stein erstarrt – Magie pur.

Eine längere Autofahrt vom Westen zum Osten der Insel ermöglichte uns nicht nur die plötzlich hereinbrechenden Unwetter zu beobachten – die mit wahren Sturzbächen die Straßen überfluten, sondern auch die Erkundung meines Vornamens! Wir besichtigen bei Donnergrollen, dunklen Wolken und voller Ehrfurcht bei Silanus: die Kirche der heiligen Sabina, sie gilt als eine der großen Märtyrinnen Roms: die Schutzpatronin der Hausfrauen und Kinder! Das war ein sehr besonderer Moment für mich: schließlich bin ich selbst Mutter und habe mich auch beruflich um sehr viele Kinder gekümmert! Gleich daneben: die Nuraghe Santa Sabina ist vermutlich aus der Bonnanaro Kultur ca. 2200–1600 v. Chr. Diese prähistorischen Turmbauten (Nuraghen) sind noch immer ein Mysterium: Diskutiert wird sowohl eine Nutzung als Kultstätte, als Grabanlage oder als Wohn- und Befestigungskomplex. Es gibt sie in großer baulicher Vielfalt ausschließlich auf Sardinien: nach neuerer Schätzung wurden auf Sardinien etwa 10.000 Exemplare errichtet, registriert sind noch Überreste von etwa 7.000 Nuraghen.

Im Hinterland: altehrwürdige, trutzige Städte, weite Felder, Olivenbaumplantagen, Feigen/Zitronenbäume, „einfaches“ Buschwerk wie Oleander. Auf den ersten Blick nicht so viel Aufregendes, aber mit offenen Augen erblickst du wertvolle Korkeichen, duftendes Macchia-Buschwerk, Schafherden, Esel, einzelne Gehöfte und vieles RUHIGES mehr.

Angekommen im Osten lernen wir wieder Neues kennen. Dort befindet die berühmte Costa Smeralda – die grüne Küste – aufgekauft Mitte der 60er Jahre für ein paar Tausend Dollar vom arabischen Prinzen Aga Khan. Dieses ehemalige Gebiet war nur Weideland, bzw. weitervererbtes Land der Töchter. Dort gibt es wunderschöne grüne Buchten, traumhafte Strände, duftende Kiefern – und Pinienwälder. Dort gibt es bezaubernde Orte, im speziellen Stil dem „neo-sardischem“ erbaute Hotels, Mietanlagen im bedächtigem Einklang mit der Natur. Hier gibt es keine hohen Betonklötze – inzwischen haftet jedoch einigen Anlagen der morbide Charme des Vergangenen, Vergessens, Verlorenem an. Karim Aga Khan IV entwickelte diesen Ort nach seinen Maßgaben als Urlaubsziel für exklusive Feriengäste, dort trifft sich im Sommer noch heute die internationale Prominenz. Wir besichtigen natürlich auch den kleinen, lebhaften Küstenort, im Hafen sahen wir teure Yachten, den berühmten Lord Nelson Club. Die bezaubernde kleine, katholische Kirche Stella Maris – auch nach Wünschen des muslimischen Aga Khan – gestaltet und 1968 erbaut, muss man unbedingt anschauen! Für mich eine fast perfekte Symbiose: natürliche Formen, architektonisch in Einklang mit der Umgebung zu bringen. Man sagt auch, es ist ein Meisterwerk der modernen Sakralarchitektur: ein sehr harmonischer Stil mit gewundenen Mauern, in strahlend weißer Schlichtheit. Das wunderschöne Taufbecken besteht aus einer polynesischen, ca. 1m großen Riesenmuschel. Die Orgel stammt aus dem 17. Jahrhundert, das Kruzifix aus Deutschland aus dem 16. Jahrhundert.

Auch wieder Steine: merkwürdige Steine! Ein Ort im Südosten mit dem Namen Arbatax zeigte uns ziegelrote Felsen auf hellen Granitboden, mit schwarzen Lavastraßen durchflossen! Auch hier mutet die Welt irgendwie magisch an, oder wie soll man das sonst beschreiben? Unversehens sehe ich ein schwarzes Herz im hellem Granit – in Ewigkeit umschlossen.

Nicht zuletzt endeckten wir eher durch Zufall in der Nähe unserer Unterkunft „meinen eigenen Traumstrand“: Cala Sabina! Diesem helltürkisfarbenem Wasser konnten wir bis wenige Stunden vor unserem Rückflug nicht widerstehen: wie gut dass wir einen Picknick-Korb zur Verfügung hatten! Mit einem allerletzten Snack am Strand endete genau hier „mein SaBinien“!